Die Einwohnergemeinde Sumiswald mit ihren Ortschaften Sumiswald, Grünen und Wasen liegt im oberen Einzugsgebiet der Grüne und ihrer Zuflüsse Griesbach, Hornbach und Kurzeneibach.
Die Herkunft des Namens Sumiswald, welcher um 1130 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist umstritten. Ob der Name vom lateinischen "summa vallis" oder von einem germanischen Ansiedler "Suomoldt" abgeleitet wurde, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Jedenfalls war Sumiswald einst eine Herrschaft mit eigenem Adel.
Der historische Dorfkern von Sumiswald wird als von nationaler Bedeutung eingestuft. Das Dorf weist allein durch seine Terrassenlage zwischen Griesbach und Grüne eine besondere Qualität auf. Der Dorfkern ist durch ein rechtwinkliges Strassensystem geordnet und hat eine hohe Dichte von qualitätvollen Bauten. Die Marktgasse wird geprägt von spätbarocken Krämerhäusern, imposanten Gasthöfen, Wohnbauten und Kaufmannssitzen, die alle von grosszügigen Gärten umgeben sind. Am Terrassenfuss von Sumiswald liegt der Dorfteil Grünen, der von vielen Gewerbebauten geprägt wird. Das Dorf Wasen bildet beim Zusammenfluss des Hornbachs und des Kurzeneibachs das Zentrum des östlichen Gemeindegebietes mit seinem weitverzweigtem Hinterland. Da es sich vor allem entlang der Bachläufe entwickelte, erscheint heute ein dreiarmiges Dorfbild. Das umfangreiche Streusiedlungsgebiet umfasst zum wesentlichen Teil bäuerliche Bauten. Neben Hofgruppen und Weilern sind im stark gegliederten und hügeligen Gelände behäbige Emmentaler Bauernhäuser als Einzelhöfe die Regel.
Bei der 1510 in Sumiswald vom Deutschritterorden erbauten Kirche handelt es sich um ein stattliches Gebäude mit einem markanten Käsbissen-Turm. Die vorher zur Sumiswald gehörende Kirchgemeinde Wasen wurde 1878 selbständig. Die Kirche mit einem markanten Frontturm wurde 1881 erbaut. Beide Kirchen sind im Dorfbild integriert und wurden in den letzten Jahren fachmännisch restauriert und erneuert.
Das Schulwesen hat eine alte Tradition und begann 1559 mit einer Stiftung, gefolgt vom Bau je eines Schulhauses in Sumiswald (1683) und in Wasen (1705). Die im Jahr 1834 gegründete Sekundarschule Sumiswald gilt als eine der ältesten im Kanton Bern. Heute verfügen beide Kirchgemeinden über je ein Oberstufenzentrum und über insgesamt drei Primarschulbezirke mit Schulhäusern in Sumiswald, Schonegg und Wasen.
Der Ursprung des Schlosses liegt im Dunkeln; es ist aber wahrscheinlich, dass an der heutigen Stelle bereits im 12. Jahrhundert eine Ritterburg gestanden hat, der Sitz der Edlen von Sumiswald nämlich. Zu Beginn des Jahres 1225 vergabte Lütdold von Sumiswald seinen Grundbesitz an den Deutschritterorden. Er verband sein Geschenk mit der Verpflichtung, in einem neu zu errichtenden Spital Hilflose und Kranke aufzunehmen. Der Orden nahm die gemachten Auflagen ernst und baute eine eindrucksvolle Schlossanlage mit Krankensaal und Kapelle.
1673 bot der Deutsche Orden die Herrschaft Sumiswald der bernischen Regierung zum Kauf an. 1698 kam es zum Abschluss, Sumiswald gehörte nun zu Bern.
1730 fiel das Schloss einem Brand zum Opfer. Nach dem Projekt des Werkmeisters Niklaus Schiltknecht nahm man einen Gesamtumbau in Angriff (1731/32). Dabei wurden allerdings der Wehrturm, Wehrgang und der westliche Zugang mit der hölzernen Zugbrücke entfernt und der Innenhof zwischen den drei Gebäudeflügeln überbaut.
Die Toranlage mit dem Uhrtürmchen wurde 1743 neu gestaltet und den äusseren Schlosshof verwandelte man 1754 durch Abbruch der Ringmauer in eine Terrasse.
Im Jahr 1812 kaufte die Gemeinde Sumiswald das Schloss und errichtete darin ein Heim für Arme, Gebrechliche und Hilfsbedürftige. Auf diese Weise wurde das Schloss erneut der Bestimmung Lütolds gerecht.
Das Schloss war und ist heute noch ein Mittelpunkt für die Menschen / SchlafSchloss.